Jedes 5. Kind in Deutschland wächst in Armut auf.
Für eines der reichsten Länder der Welt ist das ein Skandal.
Unsere Gesellschaft ist gespalten:
Während Wenige Reichtum anhäufen, leben immer mehr Menschen in Armut oder haben Angst, in sie abzurutschen.
Immer mehr Menschen verlieren, während Wenige gewinnen.
Die Corona-Krise verschärft diesen Zustand und zeigt uns mit aller Deutlichkeit die Ungerechtigkeiten auf, die lange versteckt werden konnte.
Viele Menschen sind seit dem Lockdown arbeitslos geworden,bekommen Kurzarbeitergeld oder müssen in systemrelevanten Berufen lange Schichten schieben, um am Ende dennoch mit zu wenig Lohn dazustehen.
Beifall bezahlt aber keine Miete.
Während des Lockdowns haben fünfmal mehr Frauen als Männer ihre Jobs verloren. Alleinerziehende (zu 90% Frauen), deren Armutsrisiko sowieso seit Jahren kontinuierlichsteigt, sind durch die Corona-Krise besonders gefährdet. All das führt dazu, dass sich auch die Situation für Kinder immer weiter verschärft.
Die Hilfspakete der Bundesregierung sind nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein,die gerade die Ärmsten außen vor lassen.
Wir sagen denen, die die Krise auf den Rücken der Ärmsten austragen wollen, den Kampf an. Wir schließen uns zusammen, um gemeinsam für eine Veränderung zu streiten!
Wir fordern:
1.Eine anrechnungsfreie Kindergrundsicherung
Jedes Kind hat ein Recht auf eine Kindheit ohne Armut, ein Recht auf ein Aufwachsen in Sicherheit und ein Recht darauf, sich zu entfalten, den eigenen Interessen nachzugehen und teilzuhaben.
Wir lassen uns nicht mehr abspeisen. Wenn wir Konzerne retten können, können wir auch 2,8 Millionen Kinder aus der Armut holen. Die Zeit ist jetzt!
Mit einer Kindergrundsicherung bekommen jene, die am wenigsten haben und amwenigsten dafür können, die Unterstützung, die ihnen zusteht.
2.Kinderarmut ist immer auch Familienarmut: Löhne hoch, Hartz IV abschaffen!
Kinder sind nicht losgelöst von ihren Eltern. Um Kinderarmut zu bekämpfen, müssen wirauch die Eltern aus der Armut holen.Viele Menschen leben in Armut, weil sie zu schlechten Löhnen arbeiten. Es braucht einen Mindestlohn, der zum Leben und fürs Alter reicht.
Wenn Menschen arbeitslos werden, braucht es ein Sicherheitsnetz und eine Grundsicherung, die vor Armut schützt. Hartz IV tut das nicht! Weg mit den Sanktionen und hoch mit den Regelsätzen!
3.#CarearbeitistArbeit: Sie muss als solche anerkannt und aufgewertet werden! Die Gesellschaft muss an ihren Kosten beteiligt werden.
Carearbeit ist die Basis von allem: Ohne privat geleistete Fürsorgearbeit ist keine Wirtschaft, kein Wohlstand, keine Gesellschaft möglich.
Ohne Care steht die Welt still. Carearbeit – ob gratis oder beruflich ausgeübt – ist systemrelevant.
Sie wird im Löwenanteilvon Frauen geleistet und, wenn überhaupt, nur schlecht bezahlt. Deshalb ist Armut – vor allem Trennungsarmut und Altersarmut – häufig weiblich.
Wir wollen, dass Menschen, die sich zu Hause um andere Menschen kümmern, sie großziehen und pflegen, nicht mit Armut bestraft werden. Wir brauchen endlich eine Lösung!
4.Familie ist dort, wo Kinder sind: Fördert Familie und nicht die Ehe!
In Deutschland wird die Ehe gefördert – nicht die Familie. Das prominenteste Beispiel hierfür ist das Ehegattensplitting. Wir fordern eine Abschaffung des Ehegattensplittings zugunsten einer gerechten Besteuerung von Alleinerziehenden und Zwei-Eltern-Familien. Denn: Familie ist da, wo Kinder sind und nicht ein Trauschein!
5.Macht den Kampf gegen Kinderarmut zur Priorität!
Wir haben genug davon, dass alle Parteien vor jeder Bundestagswahl darüber reden, wieschlimm Kinderarmut doch ist.
Wir erwarten von den politischen Entscheidungsträgern, dass sie die Bekämpfung von Kinderarmut zur Priorität machen.
Jetzt, zur nächsten Bundestagswahl und in der nächsten Regierung.
Denn: Es reicht für uns alle!
#esreichtfuerunsalle
#StopptKinderarmut
Dr. Christine Finke, Konstanz
Sarah-Lee Heinrich, Köln
Delia Keller, Berlin
Dr. Esther Konieczny, Berlin
Fee Linke, Bonn
Susanne Triepel, Berlin
MIA – Mütterinitiative für Alleinerziehende, Berlin
Unterstützer*innen
Organisationen
Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Berlin
Bündnis 90/Die Grünen Berlin
Bündnis 90/Die Grünen
dieLinke Berlin
Grüne Jugend Bundesverband
Grüne Jugend Berlin
Jusos Bundesverband
Linksjugend Bundesverband
Linksjugend Berlin
Fair für Kinder
Familien in der Krise
Generationenstiftung
Initiative “Kinder brauchen Kinder”
Kita Krise Berlin
MeinGrundeinkommen e.V.
Sanktionsfrei e.V.
Stiftung Alltagsheld:innen
SHIA e.V
Selbsthilfegruppen Alleinerziehender
SPD Berlin
VAMV Bundesverband
Verband alleinerziehender Mütter und Väter
Volkssolidarität Bundesverband e.V.
Einzelpersonen
Anne Dittmann, Journalistin
Annika Klose, Landesvorstand SPD Berlin
Bernd Schwarz, AG Kinder, Jugend, Familie, Grüne Berlin
Brigitte Freihold, MdB
Dr. Birgit Happel, TH Aschaffenburg
Daniel Reitzig, politischer Aktivist, Vorstand NoGroko E.V., SPD
Dr. Dietmar Bartsch, Netzwerk gegen Kinderarmut, MdB, Vorsitzender Fraktion DIE LINKE im Bundestag
Dr. Sonja Bastin, Soziologin, Equal Care Day
Erik von Malottki, SPD Kreistagsmitglied Vorpommern-Greifswald
Eszter Jakab, Aktivistin
Hanna Steinmüller, Landesvorstand Bündnis90/DieGrünen Berlin
Jasmin Dickerson
Johanna Luecke, Equal Care Day
Katja Kipping, MdB, Vorsitzende der Partei DIE LINKE
Katrin Werner, MdB
Katrin Langensiepen, MdEP
Lisa Paus, MdB
Nina Stahr, Landesvorsitzende Bündnis90/Die Grünen Berlin
Ole Nymoen & Wolfgang M Schmitt, Podcaster “Wohlstand für alle”
Ricarda Lang, stv Bundesvorsitzende Bündnis90/Die Grünen
Robert Franken, Mitgründer EuMaleFeminists
Stefan Liebig, MdB
Sven Lehmann, MdB
Taylan Kurt, Bezirksverordneter Berlin Mitte Bündnis90/DieGrünen